Einheitliches Schildsystem für alle Dresdner Spielplätze mit MABEG SIS 7
19.02.2014
Im Jahre 2011 hat sich die Landeshauptstadt Dresden dazu entschlossen neue, einheitliche Spielplatzbeschilderungen zu beschaffen. Die Idee für ein neuartiges Spielplatzschild entstand auf Initiative "Rauchfreie Spielplätze" des Vereins Babyhilfe Deutschland e. V. und des LIONS Club Dresden Centrum im Zusammenhang mit der seit Februar 2011 in Kraft getretenen Grünanlagensatzung der Landeshauptstadt Dresden.
Der Verein Babyhilfe Deutschland e. V. engagiert sich bereits viele Jahre deutschlandweit mit Projekten der Verhaltensprävention gegen das Rauchen und Wegwerfen von Zigarettenkippen auf Spielplätzen. Tabakprodukte enthalten Schad- und Giftstoffe in besonders hoher Konzentration. Kommen Kinder damit in Berührung und verschlucken sie diese, sind oftmals Vergiftungen mit lebensbedrohlichen Situationen die Folge.
Bei der Suche nach einem passenden System ließen sich die Mitarbeiter des Amts für Spiel- und Sportanlagen unter anderem auch von den Schildsystemen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) inspirieren. Die DVB setzt dabei seit über 20 Jahren Produkte der Firma MABEG erfolgreich an Ihren Haltestellen ein. Bei einem Besuch bei den Werkstätten der Dresdner Verkehrsbetriebe konnte man sich über das eingesetzte System FIS® der Firma MABEG in puncto, Qualität, Vandalismus-Sicherheit, Ersatzteilvorhaltung schnell überzeugen und sich vorstellen, dass dieses System auch für die Spielplatzbeschilderung in Frage kommen könnte.
Mit der Gestaltung des neuen Spielplatzschildes beauftragte die Landeshauptstadt Dresden als Freelancer Bernd Hanke, Grafiker BBK/BDG (h@nke-design.com). Er recherchierte zunächst akribisch, welche Spielplatzschilder und Piktogramme zu Sport und Spiel "auf dem Markt" sind, fand dabei aber nichts, was den Ansprüchen an eine verständliche, ansprechende und zukunftsweisende Beschilderung der Dresdner Spielplätze gerecht werden konnte.
Bernd Hanke entwickelte daraufhin eine völlig neue Grundfigur: "Für mich gab es dabei immer wieder ein Zurückbesinnen auf Otl Aichers Piktogramme zu den Olympischen Spielen 1972. Eine Annäherung an diese wegweisenden »Bewegungspiktogramme« war für mich sinnvoll und Antrieb zugleich. Meine Grundfigur besteht aus vierzehn Einzelteilen. Der Kopf steht singulär und ist nicht mit den übrigen Gliedmaßen verbunden. Gelenkkreise lassen diese abstrakten Körperteile alle Bewegungsabläufe ausführen. Im Gegensatz zu Aichers Piktogrammen kommen die so dargestellten Figuren ohne Eckbeziehungen aus. Statische Bildbeispiele sind in eine den Bewegungspiktogrammen ähnliche Form gebracht."
Es wurden 19 Piktogramme entwickelt, mit denen alle notwendigen Informationen an die künftigen Spielplatznutzer weitergegeben werden können. Die Schilder informieren über den Namen des Spielplatzes und der Kontaktadresse mit mindestens sechs Piktogrammen zu Ge- und Verboten zum Verhalten auf dem jeweiligen Spielplatz. Unter anderem: Rauch- und Alkoholverbot, Hundeverbot, Öffnungszeiten. Die Piktogramme werden entsprechend der örtlichen Gegebenheiten für jeden einzelnen Spielplatz ausgewählt und entsprechen den Regelungen der Grünanlagensatzung der Stadt Dresden.
In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Sachbereich Spiel- und Sportanlagen der Stadt Dresden, des Grafikers und MABEG wurde so das Schildsystem SIS 7 geschaffen, welches sich von dem Fahrgastinformationsystem FIS® 7/8 ableitet. In einer ersten Bemusterungsphase von 5 Schildeinheiten konnte sich die Firma MABEG beweisen, die hohen Ansprüche insbesondere bei der Umsetzung der spezifischen Bedruckung für die einzelnen Spielplätze umzusetzen. Dabei wurden die graphischen Vorgaben im Siebdruckverfahren auf die Aluminiumschilder aufgebracht und anschließend mit einem Anti-Graffiti-Schutzlack gegen das Aufbringen von Graffitis und Aufklebern geschützt.
Die Schilderrahmen selber bestehen aus einem Stahlrohr, der feuerverzinkt und mit einem Pulverlack nach Kundenvorgabe beschichtet ist. Die einzelnen Schildsegmente werden über eine nicht sichtbare Schraubverbindung im Schilderrahmen gehalten, welches somit wenig Angriffspunkte zum Vandalismus und Diebstahl bietet.
Zur Eröffnung des neu gebauten Spielplatz Blüherpark im Juni 2011 durch den Ersten Bürgermeister Dirk Hilbert wurden die ersten Schildeinheiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Dirk Hilbert: "Mit diesen Schildern soll zukünftig auf allen kommunalen Spielplätzen in Dresden auf das städtische Ziel für mehr Sicherheit, Sauberkeit und Spielfreude hingewiesen werden." Schrittweise sollen alle städtischen Spielplätze in Dresden mit dem neuen Spielplatzschild ausgestattet werden.
In den Folgejahren 2012 und 2013 erhielt MABEG die Zuschläge nun insgesamt 270 Schildeinheiten zu fertigen. Neu zu der Spielplatzbeschilderung hinzugekommen ist auch die Beschilderung für Skater- und Rollsportanlagen. Im Frühjahr 2014 erfolgt nun die Auslieferung der letzten Einheiten, die dann durch die Stadt Dresden in Eigenregie errichtet werden. Somit wurde es innerhalb von nur 3 Jahren geschafft alle Spielplätze in der Stadt Dresden mit einem einheitlichen Schildsystem auszurüsten.